Im Zentrum von Annette Lorys Roman steht die Freundschaft zwischen zwei Frauen. Monika und Helen. Meer und Berge. So unterschiedlich wie ihre Sehnsuchtsorte sind auch ihre inneren Landschaften, ihre seelischen Topographien. Monika, die Suchende, Helen, die Radikale. In ihrer innigen Beziehung gleichen sie sich einander mehr und mehr an, werden zu "zwei Schattierungen des selben Blaus". Während einer Reise nach Griechenland kommt es zum jähen Bruch zwischen den jungen Frauen. Ein Bruch, der unüberwindbar scheint. Ein Jahr lang. Dann der Versuch, die Kluft, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte, zu schliessen, auf einer gemeinsamen Bergtour. So war es gedacht. Doch Monika stürzt.
In Rückblenden wird die Geschichte nach und nach greifbar. Monika, die Ich-Erzählerin, reist zurück in verschiedene Vergangenheiten: Ihre Kindheit in der Enge eines Durchfahrtstals, die Flucht in die grosse Stadt am See, Szenen der Freundschaft, die Suche nach Helens Vater, Trennungen ... Dazwischen reihen sich traumartige Sequenzen und verschwommene Wahrnehmungen aus der Gegenwart im Spital.