Menschen auf der Flucht.
Marseille im Sommer 1940: Am Rande Europas versammeln sich die von den Nazis Verfolgten und Bedrohten. Sie hetzen nach Visa, Bescheinigungen und Stempeln, um nach Übersee ins rettende Exil zu entkommen. Im Chaos der Stadt, in den Cafés, auf dem Gang von Behörde zu Behörde kreuzen sich ihre Wege - und für kurze Zeit sind fremde Leben durch Hoffnungen, Träume und Leidenschaften miteinander verbunden.
»Ein zeitaktueller Roman.« Hanjo Kesting, NDR
»'Transit' gehört zu den Büchern, die in mein Leben eingreifen, an denen mein Leben weiterschreibt, so dass ich sie alle paar Jahre zur Hand nehmen muss, um zu sehen, was inzwischen mit mir und mit ihnen passiert ist.« Christa Wolf
Sommer 1940: Der Norden Frankreichs ist bereits von den Nazis besetzt, die deutschen Truppen rücken nach Süden vor. In Marseille, am Rand des Kontinents, stauen sich die Flüchtlingsströme. Zu Tausenden treffen die Verfolgten und Bedrohten in der südfranzösischen Hafenstadt ein. Unter ihnen der Ich-Erzähler, der eine schmerzliche Liebe zu Marie durchlebt, die ihren Mann sucht, an dessen Tod sie nicht glauben will. Durch Zufall mit falschen Papieren und der Hinterlassenschaft jenes Toten ausgestattet, erhält er eine Passage nach Übersee. Doch tritt er sie an?
Auf ihrer eigenen Odyssee von Marseille nach Mexiko begann Anna Seghers an diesem Roman zu arbeiten. Dennoch spiegelt er die Ereignisse nicht einfach wider, sondern ist ein Werk voller Anspielungen und Bezüglichkeiten. Der Roman, den Heinrich Böll als ihren schönsten bezeichnete, erschien bereits 1944 auf Spanisch, Englisch und Französisch, 1948 endlich auch auf Deutsch.