Die Sicht auf die psychischen Krankheiten im 19. Jahrhundert.
Dieses frühe Werk erzählt von der allgemeinen Sichtweise auf den Wahnsinn als Krankheit in jener Zeit. Selbst über Leichenöffnungen berichtet Friedreich, ebenso schildert er aus heutiger Sichtweise sicherlich kurioses, wie etwa folgenden Auszug:
"Ein Offizier verfiel in die sonderbare Einbildung, dass er Grillen in seinem Kopfe habe, und quälte sich mit dieser fixen Idee so sehr, dass er auf keine Weise von derselben abzubringen war. Nachdem ein Stabs-Chirurg, dem er zur Kur übergeben worden war, den Gang seiner Fantasie beobachtet hatte, bediente er sich eines psychischen Mittels, den Grillenfänger zu heilen.
Er ließ sich fünf Grillen fangen, und versprach dem Kranken, die Grillen aus dem Kopfe herauszuschneiden. An der Stelle, wo sie sich nach der Angabe des Patienten aufhalten sollten, machte der Arzt einen Einschnitt, und ließ eine Grille nach der anderen, als hätte er sie aus der Wunde herausgenommen, auf den Teller herabfallen. Der Kranke versicherte, sogleich eine Erleichterung zu fühlen, ward nach und nach hergestellt, und lebte einige Jahre gesund und zufrieden."
Ein faszinierendes Werk für jedermann; und ein Muss für alle, die mit Geschichte und Medizin zu tun haben.