Steigende Kosten im Gesundheitswesen erzwingen eine Reflexion über den
Einsatz von Ressourcen. Wie das gute Zuhören (Anamnese) und die genaue
Beobachtung des Patienten bilden segmentale Symptome einfache und effektive
Mittel, um zu einer Diagnose zu kommen. Auch hier sehen wir einen Rückstand
der wissenschaftlichen Basis. Ein ergreifendes Beispiel ist der viszerale Schmerz
(Jänig, 2014): Störungen innerer Organe können mit allen möglichen Erscheinungen
einhergehen, die auf den ersten Blick nichts mit dem fraglichen Organ
zu tun haben: Übertragener Schmerz (fehlgeleiteter Schmerz) ist ein Beispiel
dafür. Die neuen Erkenntnisse über die Plastizität (Woolf, 2010) machen verständlich,
dass segmentale Phänomene bei bestimmten Individuen ausgeprägter
sein können als bei anderen: jedes Nervensystem ist geprägt von individuell
spezifischen Lebenserfahrungen.
Angesichts der wenigen Veröffentlichungen über segmentale Phänomene erfüllt
dieses Buch noch immer einen Bedarf. Die Grundeinstellung des Buches ist
unverändert. Neue Erkenntnisse wurden hinzugefügt und an einigen Stellen
wurden die Akzente in Übereinstimmung mit aktuellen Ansichten geändert.
Einige neue Referenzen wurden hinzugefügt.