Fontane und die Frauen - eine Spurensuche.
Kaum ein Autor hat so eindrückliche Frauenfiguren geschaffen wie Theodor Fontane. Ob Grete Minde oder Effi Briest, ob Mathilde Möhring oder Jenny Treibel - sie erscheinen allesamt heute lebendiger denn je. Oft verarbeitete Fontane seine realen Erfahrungen mit starken Frauen, zu denen seine Ehefrau Emilie und seine geliebte Tochter Martha gehörten, für seine Figuren. Christine von Brühl zeigt in faszinierenden Porträts die Welt der Frauen, die Fontanes Leben und sein Werk bevölkern.
"Christine von Brühl schildert mit Liebe zum Detail." dpa
Die meisten der großen Frauenfiguren, die Fontane schuf, hatten eines gemeinsam: Sie gerieten mit den bürgerlichen Moralvorstellungen ihrer Zeit in Konflikt. Gerade sie sind es, an denen Fontane exemplarisch die gesellschaftlichen Widersprüche aufzeigte, die er zu kritisieren suchte. Effi Briest, Mathilde Möhring oder Jenny Treibel zerbrechen an unmenschlichen und antiquierten Verhaltensnormen, aber Fontane zeigt auch die Stärke und Lebenslust, mit der diese Frauen sich auflehnten.
In seinem realen Leben gab es immer wieder Vorbilder für seine Romanfiguren: neben Ehefrau Emilie und Tochter Martha die Diakonissin Emmy Danckwerts, die er in Pharmazie unterrichtete, oder Henriette von Merckel, die Witwe eines seiner Schriftstellerkollegen, und nicht zuletzt die Stiftsdame Mathilde von Rohr. Christine von Brühl porträtiert einfühlsam und unterhaltsam die Frauen, die Fontanes Leben und sein Werk für uns heute noch faszinierend machen.