"Molecules" ist Sophie Hungers erstes vollständig englischsprachiges Album und es liefert - wie sie es beschreibt - "minimalistischen elektronischen Folk". Ihre herausragendsten Qualitäten, die naiv-kindliche Zartheit auf der einen und die eigenbrötlerische Finsternis auf der anderen Seite, haben sich nicht verändert. Noch immer ziehen sich diese vertrauten Klangnuancen durch ihre Musik, die so klingen wie bizarre Jahrmarktimpressionen und dabei an Beth Orton und Regina Spektor erinnern. Obendrein bleibt sie weiterhin so geheimnisvoll und selbstbeherrscht, dass man sich bestimmte Fragen gar nicht zu stellen traut.
"Molecules" ist Zeuge von Hungers Trotzhaltung und ihrer intellektuellen Integrität in einem Zeitalter von Fake News und Ignoranz. Es dürfte weiblichen (und auch männlichen) Popmusikfans, die auf der Suche nach einem reflektierten, klugen Vorbild sind, nicht schaden sie im Auge zu behalten.