Der Roman ist in zwei Handlungsfäden erzählt, der eine spielt um 1830 in Paris und Berlin in der Welt der Porzellanmanufakturen, der andere Handlungsstrang ist in der Gegenwart angesiedelt. Die beiden Stränge sind in kapitelweisem Wechsel erzählt und verweben sich peu à peu: Um 1830 hat sich ein begabter Porzellangestalter, der in Paris Lithophanien herstellt, in eine junge Adelige verliebt. Während die großen sozialen Umbrüche der Restauration toben, schreiben sie einander heimlich Briefe von ebenso hoher Poesie wie harschem Aufklärertum, formulieren, was
heute Feminismus heißt. Warum aber geht der verliebte Porzallankünstler nach Berlin? Nur um dort sein außergewöhnliches Können und Wissen um Porzellan-Bilder anzubringen? - Im zweiten Erzählfaden hat sich ein Flüchtling, der einst in seiner Heimat Foto-Reporter war, im heutigen Berlin mit einem älteren Ehepaar angefreundet. Sie bitten ihn, eine merkwürdige Serie von Lithophanien, porzellanene Lichtbilder, für sie zu fotographieren, die sie antiquarisch erstanden haben.
Ist auf einer dieser Platten ein Verbrechen abgebildet? Dokumentieren die Lithophanien, deren Geschichte sich in das Leben der drei eingräbt, gar einen unentdeckten Mord am Ufer der Seine? Gemeinsam recherchieren die drei sich Annähernden, einander Fremdbleibenden. In der Porzellanstadt Sevres, dann auch in Berlin hilft man ihnen, sie sind fasziniert von der Welt des »weißen Goldes« - und je mehr sie über die Bildplatten herausbekommen, desto mehr verbinden sich die zwei Handlungen.