Eine Irrenanstalt im Kanton Bern in den Zwanzigerjahren: Der Direktor ist verschwunden, der Patient Pieterlen, ein Kindsmörder, ausgebrochen. Wachtmeister Studer blickt hinter die Kulissen psychiatrischer Theorien und Therapien. Er versucht nicht nur, einem Verbrecher auf die Spur zu kommen, sondern tritt auch eine Reise in die Grenzregionen von Vernunft und Irrationalität an, die keineswegs immer so klar voneinander zu trennen sind - Matto, der Geist des Wahnsinns, regiert überall und spinnt seine silbernen Fäden.
Wachtmeister Studer wird von Dr. Ernst Laduner in eine Irrenanstalt gerufen.
Der Direktor ist verschwunden und wird wenig später tot aufgefunden. War
es Mord oder ein Unfall? Gleichzeitig ist einer der Insassen, Pierre Pieterlen,
der sein neugeborenes Kind ermordete und später in der Haft verrückt wurde,
offenbar ausgebrochen. Studer gerät in eine verwirrende Welt von Schein
und Sein; jedes Indiz, jede Beobachtung kann je nach Interessenlage vielfältig
interpretiert werden. Schuld hat am Ende nicht nur der Täter auf sich geladen.
Glauser nutzt das ihm so vertraute Milieu der psychiatrischen Anstalt zu
Fallstudien, zu einer detaillierten Darstellung der Situation der Patienten,
aber auch der Pfleger und der behandelnden Ärzte. Sein Dr. Laduner ist
experimentierfreudig in seinen Behandlungsmethoden, nimmt dafür aber den
Tod seiner Patienten in Kauf. Besonders die Figur des Pflegers Gilgen gibt
Anlass zu einer bedrückenden Schilderung ärmlicher sozialer Verhältnisse.
Auch die Frage nach der grundsätzlichen Definition des >>Verrücktseins<<
kommt zur Sprache, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung
im Nachbarland Deutschland.