Es gibt zahlreiche deutsche Schriftstellerlexika, Künstlerlexika, Gelehrtenlexika. Ein Übersetzerlexikon hingegen gibt es bisher nicht. Dabei steht fest, dass unsere Kenntnisse der Literaturen der Welt größtenteils den Entdeckungen, ja sogar dem Lebenswerk zahlloser Übersetzer zu verdanken sind, von denen wir meist jedoch kaum mehr als den Namen kennen. Ob hinter diesen Namen vielleicht noch anderes zu entdecken wäre als die reichlich erforschte Sinnverdrehung und Wortklauberei - das u. a. sollen die hier versammelten translationswissenschaftlichen und literaturgeschichtlichen Studien zu Übersetzern aus unterschiedlichen Sprachen und Epochen exemplarisch erhellen. Diese Studien bilden zugleich den Grundstock für das derzeit entstehende digitale Germersheimer Übersetzerlexikon. Darüber hinaus befassen sich im vorliegenden Band mehrere interdisziplinär ausgerichtete Beiträge mit den für die Erstellung eines Übersetzerlexikons relevanten theoretischen, methodischen und forschungspraktischen Grundfragen.
Andreas F. Kelletat, *1954 in Hamburg, ist seit 1984 in der universitären Ausbildung von Übersetzern und Dolmetschern tätig, zunächst als DAAD-Lektor in Vaasa (Finnland), seit 1993 als Professor für Interkulturelle Germanistik in Germersheim. Aleksey Tashinskiy, *1984 in Taschkent, studierte Medizin, schloss 2012 sein Studium als Übersetzer und Konferenzdolmetscher mit den Arbeitssprachen Russisch, Deutsch und Englisch ab. Seit 2012 ist er Doktorand im Fach Slavistik in Germersheim.