Die hier rund 500 vorliegenden Gedankenstriche sind keine Aphorismen, keine Zitate, keine philosophischen Sprüche oder Lebensweisheiten. Es sind Notate, Beobachtungen, Anregungen, poetische Erfahrungen, Fragestellungen, die weder belehren noch kommentieren wollen, sondern lediglich hinweisen darauf, was möglicherweise weniger offensichtlich ist oder was sein könnte.
Vieles mag dem Leser/der Leserin zunächst bekannt erscheinen - denn so manches ist direkt aus dem Leben gegriffen, einer zwischenmenschlichen Szene, einem alltäglichen Bild entnommen. Doch das Altbekannte wird gelegentlich entkernt, kurzerhand anders angeleuchtet, in eine ungewohnte Richtung gerückt. So entstehen subtile Nuancen des vermeintlich Gewohnten. Etwas Unsichtbares kann verstärkt oder aus seinem Kontext ins Abstrakte gehoben werden. Eine gedankliche Analyse auf einmal Flügel bekommen. Dadurch wirken diese Sentenzen neu. Sie vermögen zu verblüffen, zu inspirieren oder den Leser/die Leserin zum Nachdenken zu bringen.