Die Geschichte der Speicherstadt, Hamburgs zum UNESCO-Welterbe erklärter ehemaliger Lagerhauskomplex, liegt bisher vor allem als Darstellung ihrer Entstehung, ihres Baues und ihrer Architektur vor. Die großartige Gezeiteninsel an den Fleeten, Hamburgs Schatzkasten der Kolonialzeit, war eine Erfolgsgeschichte auf Zeit. Mit dem Ende des Stückguttransports und der Einführung europäischen Zollrechts fiel die sinnliche Welt der Böden und Winden der Krise und dem Leerstand anheim. Die langjährigen Nutzer und ihre zahlreichen Erinnerungen verschwanden mit der Zeit.
Erstmalig wird mit "Speicherstadt Story - Eine Geschichte von Menschen und Firmen" des Hamburger Autoren und Theatermachers Michael Batz der Versuch unternommen, die Innenseite des Quartiers zu beleuchten und, soweit noch verfügbar, anhand von originären Quellen zu erzählen. Dabei versucht der Autor, Menschen und Schicksale wiederzufinden und damit auch den Orten ihre Geschichte zurückzugeben, um sie dem Leser lebendig und verständlich zu machen.
Recherchen in Archiven sowie Interviews mit früheren Quartiersleuten, Kaffee- und Teehändlern, Mitarbeitern der HHLA, Teppichhändlern und Schiffsausrüstern zeichnen ein spannendes Bild dieses weltweit einmaligen Quartiers - das anhand der hiesigen Arbeit, der Geschäfte und einschlägiger Ereignisse verdeutlicht wird.
Neben aller nüchterner Wirtschaftstätigkeit war der Freihafen hinter dem Zollzaun aber immer auch ein phantastischer Ort, dessen Kulisse vielen Filmen besondere Atmosphäre verschafft hat. Auch diese Seite der Speicherstadt beleuchtet Michael Batz in seinem umfassenden Werk, das durch zahlreiche Bilder, Dokumente und Faksimiles abgerundet wird.