Der Migrationsbegriff, der in der Geschichte des ältesten Christentums bis vor wenigen Jahren nur eine untergeordnete Rolle gespielt hat, birgt ein hohes Erschließungspotential für antike und insbesondere frühchristliche Texte. Fragen und Anstöße der Migrationsforschung ermöglichen es, die Entstehung, Etablierung und Ausbreitung des ältesten Christentums begrifflich-konzeptionell in innovativer Weise zu ordnen und die Quellen für neue Fragestellungen zu öffnen. Neues Licht fällt z.B. auf Fluchtvorgänge im ältesten Christentum, auf die paulinische Mission und spätere Vorgänge der Ausbreitung. Neben historischen Analysen beschäftigen sich die Beiträge des Bandes mit der Frage, wie in einzelnen Schriften und Textcorpora Vorgänge der Migration literarisch konzeptualisiert und theologisch gedeutet werden.