[...] Den Anfang macht Klaus Engelbrecht, der in einer Art kirchlicher Milieustudie die sog. Kappellengemeinden" in den Blick nimmt und vielen von uns vielleicht zum ersten Mal ins Bewusstsein ruft. Dabei handelt es sich um Gemeinden, die sich so nur in der Freien und Hansestadt Hamburg finden. [...]Der 12. APK der SELK beriet ebenfalls erneut über das Thema Frauenordination. Dabei stellt dieses theologische Gremium fest, dass es - bei geltender Ordnung - weiterhin unterschiedliche Positionen zu dieser Frage innerhalb der SELK gibt und drückt die Hoffnung aus, dass Gewissheit über den je eigenen Standpunkt und Hörbereitschaftauf den je anderen zusammenfinden, so dass im Hören auf die Heilige Schrift und durch die Führung des Geistes Einmütigkeit in dieser Frage gewonnen würde. Als einen Gesprächsbeitrag in diesem Prozess dokumentieren wir hier einen Vortrag von Hans-Peter Mahlke zur Frage "Was Frauen dürfen" - und wie sich die Auffassung darüber mit den Zeitläuften auch in der Kirche gewandelt hat. [...]In ein ganz anderes, aber noch existenzielleres Spannungsfeld kirchlicher Zeitgeschichte führt Werner Klän ein, wenn er aus Anlass des 9. November 2013 der 75. Wiederkehr der Reichspogromnacht 1938 gedenkt. Dabei kommen die unterschiedlichen Grade (frei-) kirchlicher Verstrickung in die Rassenideologie und den Antisemitismus des Nationalsozialismus in den Blick. Eine Epoche der Geschichte,die für die selbstständigen evangelisch-lutherischen Kirchen immer noch der wissenschaftlichen Aufarbeitung harrt. Werner Kläns Beitrag ist zugleich eine Hinführung zu einer Predigt von Friedrich-Wilhelm Hopf vom 6. Mai 1945, in der er noch zwei Tage vor der endgültigen Kapitulation des Deutschen Reiches bereits auf die Schuld der Kirche - auch und gerade im Hinblick auf den 9. November 1938 - zu sprechen kommt. [...](Aus dem Vorwort von Achim Behrens)