Joseph Beuys, Gerhard Richter, Martin Kippenberger, Jeff Koons, Norbert Bisky, Isa Genzken oder Katharina Grosse - von Kindheit an ist Johann König umgeben von großen Künstlern und ihrer Kunst. Mit zwanzig gründet er eine Galerie, obwohl er blind ist.
Johann König, einer der wichtigsten deutschen Galeristen, verliert als Kind durch einen Unfall fast vollständig seine Sehfähigkeit. In seinem Buch beschreibt er, wie es ihm gelang, die Welt und die Kunst neu wahrzunehmen.
Was bedeutet es, nicht sehen zu können und Galerist zu werden? Wie kann man sich Kunst erschließen, ohne sie mit den Augen abmessen zu können? Was ist Sehen überhaupt, wenn die Welt um einen herum nicht mehr sichtbar ist? Als Kind bekommt Johann König von Gerhard Richter Indianerkassetten geschenkt, On Kawara ist wie ein Onkel für ihn, sein Vater Kaspar nimmt ihn mit in die Städelschule und den Portikus. Dann der tragische Unfall mit zwölf Jahren, der ihn komplett aus der Bahn wirft. Am tiefsten Punkt erkennt er, dass Kunst seine Rettung ist. Noch vor dem Abitur an der Blindenschule gründet er mit 19 eine Galerie in Berlin. In einer Betonkirche aus den Sechzigern betreibt Johann König heute eine der spektakulärsten Galerien in Deutschland.
»Ich war ein Hochstapler. Zu behaupten, >Ich bin Galerist< war erstmal einfacher, als wirklich Galerist zu sein.«