In rührend-melancholischer, mitunter auch ironisch-bitterer Tonlage berichtet Am Landgraben vom Zerfall und Zusammenhalt einer ostpreußischen Flüchtlingsfamilie, die es nach Hamburg und ins Rheinland verschlagen hat. Erzählt wird aus der Perspektive des jüngsten Sohnes. Kaleidoskopartig folgen auf Erinnerungen an eine Kindheit in der frühen Nachkriegszeit Eindrücke aus dem studentenbewegten West-Berlin. Die Zeitreise endet mit der Schilderung eines Familienausflugs nach Kaliningrad, dem einstigen Königsberg, sowie einer Totenrede auf Dora Sottkowski, die Mutter des Protagonisten.
Andreas F. Kelletat, geboren in Hamburg, ist seit 1984 in der universitären Ausbildung von ausländischen Studenten zu Übersetzern und Dolmetschern tätig. Neben wissenschaftlichen Arbeiten veröffentlicht er seit einigen Jahren auch fußnotenfreie Prosatexte: Von IHM zu ihm. Eine Jugend in Königsberg (2011), Kevin lernt Dolmetschen (5. Aufl. 2016), Warschauer Herbst. Eine Liebesgeschichte (2016), Der Held von Rethymnon (2017). Kelletat ist Initiator und Herausgeber des digital frei zugänglichen Germersheimer Übersetzerlexikons (uelex.de).