Ziel der Dissertation von Andrew Lawrence war, punktuelle Einblicke in den religiösen Alltag von Vindonissas Bewohnerinnen und Bewohnern in Zeit und Raum zu kontextualisieren und in das dynamische Sozialgefüge einzubinden. So hat er, ausgehend von der Analyse gesicherter Befundkontexte ritueller Handlungen im und um das Legionslager und den damit vergesellschafteten Fundensembles, versucht, die Kulttopografie des militärischen und zivilen Vindonissa in zeitlicher Tiefe zu erschliessen und zu katalogisieren. Der Einbezug weiterer spezifischer Fundgattungen, deren kultische Konnotationen über Formen bzw. Dekor und/oder Aufschriften gegeben sind oder vermutet werden, erlaubte schliesslich eine Verdichtung und Ergänzung des gewonnenen Bildes mit weiteren und anderen Spuren individueller Gesten und gemeinschaftlicher Rituale.