Diese Studie beschäftigt sich mit der Rekonstruktion und Funktionsweise der rumäniendeutschen Literaturkreise im Laufe der Zeit. Die historischen Gegebenheiten, die 1959 zu einem der schaurigsten Prozesse in Rumänien, dem bekannten "Schriftstellerprozess" führte, wirkten hemmend auf weitere Gruppenbildungen. Als Antipode zu dieser repressiven Zeit standen die endsechziger, Anfang siebziger Jahre, die sich durch eine Auflockerung, bzw. Liberalisierungstendenz charakterisierten und zu einer Explosion von Literaturkreisen führten. Das "Kernstück" dieser Untersuchung beschäftigt sich mit der Existenz der Literaturkreise in der rumäniendeutschen Literaturszene während zweier Diktaturen, des Stalinismus und Nationalkommunismus mit den jeweiligen Tauwetterperioden, die dem Literaturbetrieb neue Impulse gaben. Der Anhang bietet eine Inventur zu Artikeln aus der rumäniendeutschen Presselandschaft, die über Literaturkreise berichtet haben, was zusätzlich die Abhandlung abrundet. Eine originelle Note erhält das Werk durch eine Umfrageaktion bei Autoren und Kritikern. Die Fragen wurden nach der politischen Wende in Rumänien, also in einem demokratisch-liberalen Klima beantwortet.