Treten ist was für Mädchen. Das war vor rund 30 Jahren zumindest eine anerkannte Regel auf Schulhöfen. Die Wrestler sehen das anders und lassen ihre unteren Extremitäten gerne mal durch den Ring fliegen. Ziel ist dabei natürlich, dem Gegner möglichst elegant die Lichter auszuschießen. Und wenn es spektakulär aussieht, schadet es auch nichts.
Einer der am häufigsten gezeigten Tritte ist der »Big Boot«. Dabei wird der Gegner in die Seile geschleudert, sodass er mit Schwung zurückkommt. Der Angreifer reißt nun ein Bein hoch und lässt den armen Teufel mit dem Kopf voran in seine Sohle laufen. Ganz geschickte Athleten schaffen es sogar, selber auf den Kontrahenten zuzulaufen und dann die Gräte hochzureißen. Das nennt die Fachwelt einen »Yakuza Kick«. Der Logik entsprechend braucht der Angreifer für diesen Move ein gewisses Körpermaß. Kleinere Wrestler greifen zum »Low Kick«, nach einer halben Drehung landet der Fuß des Angreifers am Bein des anderen. Das tut sicher weh, sieht aber eben eher nach einer wüsten Klopperei im Kindergarten aus. Marc Halupczok