Kundenkarten sind in aller Portemonnaies. Und in aller Munde. Viel wird in Praxis wie auch in der Wissenschaft diskutiert über die Wirkungen, die solche Karten haben. Dabei ist das Interesse der verschiedenen Gruppen durchaus unterschiedlich: Kunden beurteilen einseitig ihren möglichen Zusatznutzen aus dem Kartenbesitz, Anbieter eher die Erlös- und Kostenkonsequenzen, die Ihnen solche Karten bringen. Wissenschaftler versuchen das Gesamtsystem Kundenkarte zu verstehen, um Hinweise für den möglichst - fektiven und effizienten Einsatz solcher Kundenbindungsinstrumente zu geben. Doch genau dies ist bislang nicht gelungen. Bis heute sind nicht alle Einzelaspekte verstanden, die Kundenkarten bewirken. Entsprechend ist es derzeit noch schwierig, eine Gesamtschau auf den Nutzen von Kundenkarten zu erh- ten. Einer der bislang nicht hinreichend verstandenen Aspekte ist das durch Kundenkarte aus- löste Cross Buying. Im Fall von Multi Partner Kundenkartenprogrammen kann sich Cross Buying nicht nur auf den kartenausgebenden Anbieter beziehen sondern auch und gerade auf die anderen Partner im Verbund. "Erhalte Kundenkarte von A und verändere dadurch mein Kaufverhalten bei B." Der Nachweis solcher 'Cross Buying Extended'-Effekte müsste nicht unerhebliche Einflüsse auf das Entscheidungsverhalten von potentiellen Partnern in einem solchen Programm haben. Wenn zudem noch klar würde welche Kriterien ein Partner erfüllen muss, um ein solches Verhalten im positiven Sinn zu befördern, wären die (Partner-) Selektionsentscheidungen zum Wohle des Gesamtkartensystems deutlich besser begründbar. Tatsächlich gibt es bislang in der Wissenschaft keine Auseinandersetzung mit diesem Phänomen. Insoweit hat sich Frau Papenhoff ein wissenschaftlich wie praktisch bedeutsames Thema gesucht.
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