2008 feiern wir den 100. Geburtstag von Herbert von Karajan. Die Biographien sind geschrieben, die Polemiken längst verstummt, doch der Musiker Karajan ist nie wirklich verschwunden. Bis heute liegen die Verkaufszahlen seiner Einspielungen weit über denen aller anderen Dirigenten. Jenseits von Mythos und Markt, Starkult und Ideologiekritik gibt es einen Interpreten zu entdecken, der mit strukturklaren, tempointensiven Aufnahmen verblüfft und sich im Vergleich mit Kollegen von Gielen bis Rattle vielfach durch größere Werktreue und Klangsensibilität auszeichnet. Eleonore Büning, Musikredakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, für ihre originelle, witzige Kritikerfeder bekannt, gibt Antwort auf ihre eigenen Fragen: Was macht eigentlich seinen Erfolg aus? Was kann man von ihm lernen? Und warum war er so verflucht gut?