In diesem Band versammelten Beiträge, die anlässlich des 60. Geburtstages von Reinhard Kühnl entstanden, haben einen gemeinsamen inhaltlichen Bezug: die Rekonstruktion eines aktuellen Antifaschismus. Das schliesst die Abwehr der seit einem Jahrzehnt üblich gewordenen Versuche ein, den Kampf gegen den Nationalsozialismus zu diskreditieren, Kriegspolitik und den Völkermord zu relativieren.
Zu den bleibenden Ereignissen des historischen Antifaschismus gehört der demokratische und sozialstaatliche Konsens, der sich nach 1933 in den Widerstandsbewegungen herausgebildet hat und nach 1945 trotzt des bald einsetzenden Kalten Kriegs die gesellschaftliche Realität zumindest mitprägte. Aktueller Antifaschismus bedeutet seine Weiterentwicklung und Verteidigung. Würde er aufgeben, stünde das seit 1945 in Europa erreichte politische, kulturelle und soziale Niveau zur Disposition.
Zugleich setzen sich die Autorinnen und Autoren dieses Buches zum Ziel, die vielen Beziehungen der kapitalistischen Moderne zu Chauvinismus, Rassismus und neuen formen faschistischer Gefahr zu erhellen.
Insgesamt: nicht nur ein Dank für einen antifaschistischen Wissenschaftler, sondern eine Summe antifaschistischer Argumentationen gegen den Zeitgeist politischer Beliebigkeit
