In »Isarà« reist der Nobelpreisträger Wole
Soyinka nach dem Welterfolg »Aké« zum zweiten
Mal in das Reich seiner Kindheit, »einem Fest der Sinne«
(Frankfurter Rundschau).
Immer zu Neujahr trifft sich Wole Soyinkas Vater in Isarà
mit Freunden und Verwandten, die in andere Städte ziehen
mußten, um Arbeit zu finden. Sie versammeln sich, um Neuigkeiten
auszuwalzen und Familiengeschichten fortzuspinnen. »Isarà«
ist aber nicht nur ein Marktplatz voller Geschichten und Figuren,
sondern auch »eine Reise rund um den Vater«. Soyinka,
der zu dessen Beerdigung nicht einreisen durfte, setzt ihm in
diesem Buch - wie seiner Mutter »Wild Christian« in
»Aké« - ein bewegendes, poetisches Denkmal.
Voller Mythen und Bilder, mit der Magie der Yoruba und den kräftigen
Farben der Missionsholzschnitte rekonstruiert Wole Soyinka ein
Bild Nigerias, der Spannungen zwischen den Kolonialherren und
seinen Großvätern, die trotz der Taufe der ursprünglichen
Religion nahe blieben: den Waldgeistern und Geheimgesellschaften,
den Maskentänzen und -prozessionen. Zur Wahl des neuen Königs
von Isará wird all dies in einer prunkvollen Prozession
aufgeboten. Und es gelingt die märchenhafte Versöhnung
von Fortschritt und Tradition: ein Gewerkschaftssekretär
wird neuer Odemo von Isarà.