»Freiheit bedeutet die Freiheit, zu sagen, daß zwei und zwei vier ist. Gilt dies, ergibt sich alles übrige von selbst.« Der Klassiker über einen allmächtigen Überwachungsstaat ist und bleibt beklemmend aktuell: Mit 1984 schuf George Orwell eines der einflußreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts.
Der Zukunftsroman 1984 beschreibt einen totalitären Staat, in dem die Menschenrechte
rigoros eingeschränkt werden. Die Welt beherrschen drei Supermächte: Ozeanien,
Eurasien und Ostasien, die permanent Krieg um ein paar nicht fest zugeteilte
Gebiete führen. Auf britischem Boden hält die Elite des Staates die Bevölkerung
in ständiger Angst. An der Spitze dieses totalitären Staats-Systems steht
ein fiktiver Führer, der >>Große Bruder<<. Der Staat besteht aus einer
dreischichtigen Gesellschaft, der Inneren und der Äußeren Partei, sowie
der Masse der Proles. Für die Aufrechterhaltung der Macht sind vier Ministerien
verantwortlich. Ein Kontrollmedium stellen die sog. Televisioren dar, Fernseher
mit eingebauter Kamera, die nicht abgeschaltet werden können. Hiermit wird
einerseits Parteipropaganda, andererseits eine totale Überwachung ermöglicht.
Die Umgangssprache im gesamten Staat ist Englisch, diese soll aber zunehmend
durch eine Neusprache, >>Neusprech<<, eine Erfindung der regierenden Partei,
ersetzt werden. Diese neue >>bereinigte<< Sprache hat den Zweck, Wörter,
die der Partei schaden könnten, wie z. B. Freiheit oder Gleichheit, zu
eliminieren und somit die Bürger des Staats leichter lenkbar zu machen.
Winston Smith, die Hauptperson, ist in London damit beschäftigt, im Wahrheitsministerium
Zeitungsberichte zu fälschen, um so falsche Prognosen der Partei zu korrigieren
oder von der Partei aus politischen Gründen getötete Personen aus der Geschichte
zu streichen. Obwohl Smith für die Partei arbeitet, ist er in seinem Inneren
ein Gegner des Systems und versucht mit der legendären Brüderschaft, einer
Untergrundbewegung in Verbindung zu treten. Eines Tages verliebt sich Smith
in Julia, ebenfalls ein Mitglied der Äußeren Partei. Da laut Parteistatut
jedoch Sexualität nur zur Fortpflanzung dient, beginnt ein ständiges Versteckspiel.
Durch einen Mittelsmann, OïBrien, meint Smith in Kontakt mit der Brüderschaft
treten zu können. Dieser verrät ihn jedoch an die Partei, was zur Verhaftung
der Liebenden führt. Smith wird nun mit den grausamen Mitteln und Methoden
der Partei in seinem Innersten zerstört und einer erbarmungslosen Gehirnmanipulation
sowie Umstrukturierung unterzogen. Er wird ein leeres Gefäß, das mit der
Liebe zum >>Großen Bruder<< aufgefüllt wird. Nach der Umschulung der einstmals
Liebenden empfinden sie nun nichts mehr füreinander.