In seinem Welterfolg schildert Giuseppe Tomasi di Lampedusa mit schöpferischer Sprachgewalt den Untergang eines sizilianischen Adelsgeschlechts zur Zeit Giuseppe Garibaldis und beschwört in dunkel glühenden Farben Schicksale und Zeiten herauf, die für das Ende des alten Europas stehen.
Der Leopard erzählt vom Niedergang eines sizilianischen Adelsgeschlechts
während des Risorgimento, der Einigung Italiens in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts. Nach der Landung Garibaldis auf Sizilien 1860 bricht
die alte Bourbonenherrschaft zusammen und die Insel wird Teil des italienischen
Königreiches unter König Viktor Emanuel II. In dieser Zeit gesellschaftlicher
und politischer Umbrüche glaubt Don Fabrizio CorbSra, der Fürst von Salina,
die alten Traditionen seines Standes bewahren zu können. Gleichzeitig ist
er Realist genug, um die veränderten Umstände zu erkennen. Daher unterstützt
er die Verbindung seines ehrgeizigen Neffen Tancredi, der auf der Seite
Garibaldis für ein vereintes Italien kämpft, mit der schönen Angelica Sed?ra,
der Tochter eines reichen Emporkömmlings. Tancredi spricht aus, was der
Fürst im Innersten ebenfalls ahnt: >>Wenn wir wollen, dass alles bleibt
wie es ist, dann ist nötig, dass alles sich verändert.<< Doch weder der
Name noch der Reichtum der Familie werden überdauern - im Angesicht des
Todes erkennt Don Fabrizio, dass mit ihm die alte Welt des sizilianischen
Adels untergehen wird. Wie kein anderer Autor hat Tomasi mit dem Werk Der
Leopard nicht nur der alten aristokratischen Gesellschaft Siziliens, sondern
auch der Insel selbst mit ihrer reichen Kultur und Geschichte, ihren Widersprüchen
und großen landschaftlichen Schönheiten ein literarisches Denkmal gesetzt.
Seine Landschaftsschilderungen und Interieurs sind immer auch Spiegelbild
der Figuren und ihrer Empfindungen.