Paradiso ist das Hauptwerk des 1910 in Havanna geborenen
und dort 1976 gestorbenen Lyrikers, Essayisten und Romanciers
José Lezama Lima. Julio Cortázar und Mario Vargas
Llosa haben diesen 1966 erschienenen Roman mit Marcel Prousts
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit und James Joyce'
Ulysses verglichen, und nicht nur die Literaturkritik zollte
Lezama Lima für diesen Jahrhundertroman höchste Anerkennung:
In den Augen der literarischen Welt wurde er durch ihn zu einem
der großen Dichter Lateinamerikas.
Die Haupthandlung des Romans umfaßt Kindheit und Jugend
- das "Paradies" - des Kubaners José Cemí
und verzweigt sich in den Lebensgeschichten seiner Familie sowie
den Erfahrungen seiner Freunde Fronesis und Focíon.
"Paradiso ist ein Wortgebäude von unglaublichem
Reichtum, besser gesagt: nicht ein Gebäude, sondern eine
Welt von Architekturen in ständiger Metamorphose, auch eine
Welt von Zeichen - Stimmen, die sich zu Bedeutungen gestalten,
Archipele entstehenden und wieder vergehenden Sinns -, eine langsame
Welt, schwindelerregend jenen unberührbaren Punkt vor der
Erschaffung und der Zerstörung der Sprache umkreisend, der
das Herz und der Kern der Sprache ist." Octavio Paz