Sie war eine der bedeutendsten deutschen Malerinnen und zugleich
eine der unterschätztesten: Paula Modersohn-Becker (1876-1907).
Bis heute hat sich hartnäckig das Bild von der gefühlvollen
jungen Frau gehalten, die in der Idylle der niedersächsischen
Künstlerkolonie Worpswede zu Herzen gehende Briefe schrieb
und Porträts von Kindern malte. Anderen gilt die Tragik
ihres kurzen Lebens und ihrer Ehe mit dem bekannten Landschaftsmaler
Otto Modersohn (1865-1943) als beispielhaftes Frauenschicksal
des ausgehenden 19. Jahrhunderts, in dem die eigene Selbstverwirklichung
als Künstlerin an der klassischen Frauenrolle und den sozialen
Zwängen der Zeit scheiterte.
Doch wer war diese Frau wirklich? In ihrer grundlegenden, mit
Briefen und Tagebuchaufzeichnungen dokumentierten Biographie deckt
die Autorin bisher verborgene Seiten der außergewöhnlichen
Persönlichkeit Paula Modersohn-Beckers auf und zeichnet ihre
eigenwillige künstlerische Entwicklung nach. Anhand von
teilweise unbekanntem Quellenmaterial schildert sie die Höhen
und Tiefen eines kurzen, aber ungeheuer intensiven Lebens an der
Schwelle zum 20. Jahrhundert.