Die Tierbeurteilung, im Altertum und in der gesamten Geschichte der Tierzucht lange Zeit wenn nicht das einzige, dann doch das wichtigste Verfahren zur Stützung von züchterischen Entscheidungen und Selektionsmaßnahmen, spielt auch in der modernen Tierzucht (wieder) eine wichtige Rolle. Bei allen Tierarten wird zur Auswahl der Zuchttiere die Beurteilung des Exterieurs herangezogen. Durch die Umstellung auf die lineare Beschreibung, die beim Rind als erster Spezies bereits vollzogen wurde, ist überdies erreicht worden, daß Exterieurmerkmale auch mit modernen populationsgenetischen Verfahren (BLUP) gerechnet und damit optimal für die Selektion genutzt werden können. Bei der modernen Exterieurbeurteilung wird insbesondere auf die Beurteilung der Gesundheit und die Freiheit von Erbfehlern und nutzungsbeschränkenden Mängeln geachtet. Außerdem wird angestrebt, die für die einzelnen Spezies zur Erreichung der spezies- und rassespezifischen Leistungen notwendige Körperform zu optimieren. Deshalb wurde für die Spezies, bei denen die Fleischleistung ein entscheidendes Merkmal ist, wegen ihrer Bedeutung in der praktischen Tierzucht auch die Beurteilung der Schlachtkörper mit aufgenommen, obwohl diese im engeren Sinn nicht Teil der Exterieurbeurteilung ist. Das Buch vermittelt alle für die Erlernung und Vertiefung der Exterieurbeurteilung von Nutztieren notwendigen theoretischen Grundlagen und Spezialkenntnisse. Das Erlernen der Beurteilung wird durch die große Zahl an instruktiven Zeichnungen und Abbildungen wesentlich erleichtert.