Was allein ist schlimmer noch als Sozialismus? - Das, was auf ihn folgt! in diesem jüngeren Moskauer Witz spiegelt sich die gegenwärtige Lage in den Ländern des ehemaligen »Ostblocks«. Gerade dort, wo das politische Gebäude des Marxismus eingestürzt ist, herrscht derzeit ein ungehemmter Kapitalismus, der nach den sozialen Kosten nicht fragt. Gerade dort ist aber auch das Verlangen nach der »Zivilgesellschaft« entstanden, die in der westlichen Hemisphäre bislang so erfolgreich war. Diese Zivilgesellschaft ist es, für die Ernest Gellner hier nachdrücklich und eindrucksvoll plädiert: eine Gesellschaft, die wesentlich auf pragmatischen Kompro¬missen beruht; die einer chaotischen sozialen Atomisierung durch vielfältige Interessengruppen vorbeugt; die dabei dem einzelnen flexible Bewegung erlaubt; und die bei aller wirtschaftlichen Freiheit dem Staat manche nötigen Eingriffe einräumt. Neben ihr besteht ebenso unangefochten die religiös geprägte Welt des Islam. Ernest Gellner vergleicht, analysiert, zieht Schlüsse, wagt Vermutungen über die Zukunft. Das Ergebnis ist ein ergreifender, gedanklich dichter Essay über die Chancen der Zivilgesellschaft.